Hochwasserschutz für Ranstadt-Dauernheim

Als weiteres Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Hochwasserschutzes entlang der Nidda soll nun auch die Ortslage von Ranstadt – Dauernheim durch Schutzeinrichtungen einen verbesserten Hochwasserschutz erhalten. Auf Einladung des Verbandsvorstehers des Wasserverbandes NIDDA, Oswin Veith, trafen sich kürzlich die an der Planung beteiligten Fachbehörden und Vertreter der Gemeinde Ranstadt, unter ihnen auch Bürgermeister Erhard Landmann.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Verbandsvorsteher Veith und einem kurzen Resümeé der letzten Hochwasserereignisse in Dauernheim, wurde vom beauftragten Planungsbüro in die Maßnahme eingeführt und ein erster Entwurf mit Alternativen vorgestellt.

Die Ortslage von Dauernheim soll zukünftig vor Hochwasser bis zum HQ 100 (49 m³/s) geschützt werden. Zurzeit ufern bereits kleine Hochwässer bis in die bebaute Ortslage von Dauernheim, mit Wohnhäusern, landwirtschaftlichen Höfen und Kleingewerbe, aus.

Im Zuge der Maßnahme sollen die ökologischen und wasserwirtschaftlichen Verhältnisse an dem beplanten Niddaabschnitt bei Dauernheim, einschließlich des ca. 400 m langen Vorflutbereiches unterhalb der Ortslage, auch im Sinne der EU-Wasserrahmen-richtlinie verbessert werden.

Der planerisch untersuchte Abschnitt reicht von der Sandsteinbrücke am Angelteich unterhalb der Ortslage bis oberhalb der Brücke – Ortseinfahrt Dauernheim.

Wie mehrere geotechnische Erkundungsbohrungen zur Vorabschätzung ergaben, sind im Planungsgebiet zum Teil über 6 m mächtige schluffig-tonig-weiche Auelehmablagerungen mit örtlichen Torfeinschlüssen vorhanden. Die Bodenverhältnisse sind sehr wenig tragfähig und sowohl bautechnisch wie auch baubetrieblich sehr schwierig.

Die Vermessung mit hydraulischen Untersuchungen ergab, dass wegen der geringen Gefälleverhältnisse Aufweitungen des Gewässerbettes nur wenig Wirkung für den Hochwasserschutz haben. Hochwasserschutzmaßnahmen in Form von Wällen und Mauern sind unbedingt erforderlich. Der Steg am Sportplatz und die Verwallungen unterhalb der Umgehungsstraße behindern den Hochwasserabfluss und verursachen einen zusätzlichen Rückstau in die Ortslage, wohingegen der Rückstau der alten Sandsteinbrücke nicht bis in die Ortslage reicht.

Nach der Einführung stellt der Planer die Vorentwurfsvarianten vor. Diese beinhalten für die in Fliessrichtung rechte Seite der Nidda, bebaute Ortslage, eine Kombination aus Erdwällen mit zusätzlichen Dicht- und Stabilisierungselementen und im Bereich des Bürgerhauses eine Spundwandmauer. Die Ortsentwässerung ist in diesem Zusammenhang ebenfalls an die neuen Gegebenheiten anzupassen, hier sind Pumpenschächte mit Elektropumpen zur Sicherstellung der Binnenentwässerung bei Hochwasser erforderlich. Der vorhandene Steg ist durch einen höhergelegten Neubau ohne Mittelstütze zu ersetzen. Auf der in Fließrichtung linken Seite soll die Nidda aufgeweitet und insbesondere die Verwallungen unterhalb der Umgehungsstraße abgetragen werden. Weiterhin sind hier strukturverbessernde Maßnahmen an den Ufern und der Anschluss des Kläranlagenablaufgrabens als offenes Sekundärbiotop geplant. Mit diesen Maßnahmen kann der Retentionsraumverlust infolge der Hochwasserschutzmaßnahme ausgeglichen und ein Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft geschaffen werden.

Bürgermeister Landmann begrüßt die angelaufenen Planungen und sagt die Unterstützung der Gemeinde zu. Wie Verbandsvorsteher Veith abschließend feststellt, hat der Wasserverband NIDDA mit den beiden in der Umsetzung befindlichen Hochwasserschutzmaßnahmen Untere Wetter (Friedberg – Bruchenbrücken) und Obere Nidda (Nidda und Eichelsdorf) nun ein weiteres Großprojekt in Sachen Hochwasserschutz im Einzugsgebiet der Nidda in Angriff genommen.

Erstellt:2008-11-17

 

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